Uiuiui, was bitte zeigt denn Lotus hier? Na den Lotus Theory 1. Einen extrem rassigen Elektro-Sportwagen, der die neue Design-DNA der Briten vorwegnimmt. Und außerdem an den Esprit erinnert.
Ist das der Nachfolger des Lotus Emira? Ja. Doch die Neuauflage kommt als Elektro. Sowie wohl mit einem neuen Namen. Eine erste Studie haben die Briten nun enthüllt – als Theory 1. Dieser zeigt die neue Lotus-Design-DNA und ist ein bissel an den legendären Lotus Esprit (1976 – 2004) angelehnt. So oder so: Der Lotus Theory 1 hat es in sich.
Emira-Nachfolger wird elektrisch
Fakt ist: Lotus setzt künftig allein auf Elektroautos. Drei der vier aktuellen Lotus-Modelle stehen bereits unter Strom: Eletre, Emeya und Evija. Allein der Emira setzt noch auf einen Verbrenner. Und soll der letzte seiner Art sein. Den Mittelmotor-Sportler mit R4 (365 PS) oder V6 (405 PS) übertrumpft die E-Studie dann auch locker. Wobei der Renner nicht nur mit (E)Power überzeugt.
Karosserie und Glas sind aus recycelten Materialien hergestellt. Zum Beispiel aus einem Verbundwerkstoff aus Zellulose und Polycarbonat. Das Laserlicht – von Kyocera – erlaubt extrem kleine Scheinwerfer und Rücklichter. Die Türen gehen erst nach hinten, dann schräg nach oben auf. Ansonsten ist der Lotus Theory 1 ein Sportwagen durch und durch. Die Fahrgastzelle ist weit vorn platziert. Die Front dominiert ein stark nach vorn gezogener sowie mittig unterbrochener Spoiler, das Heck wiederum ein fetter Diffusor.
Lotus Theory 1 mobilisiert 1.000 PS
Zum Elektroantrieb hält sich Lotus Cars dagegen bedeckt. Wie viele (E)Motoren dem Theory 1 verbaut sind, ist unbekannt. Das es mehr als einer sein muss, verrät die Bezeichnung AWD. Das steht für All Wheel Drive und somit Allrad. Offiziell sind jedenfalls die 735 kW Leistung. Das sind 999 PS. Lotus rundet sogar auf und nennt 1.000 Pferde. Egal. Denn der Lotus Theory 1 rennt in nur 2,5 Sekunden von null auf 100. Außerdem auf 320 Sachen Spitze. Ein Akku mit 70 kWh soll bis zu 250 Meilen bzw. 402 km ermöglichen.
Das Mehrgewicht von Motor(en) und speziell Akku fängt Lotus mit einem Chassis aus recycelten Carbon auf. Das drückt das Gewicht des (exakt) 4,49 m langen Renners auf unter 1.600 kg. Konkretere Daten zum Thema Gewicht nennen die Briten nicht. Dafür Breite, Höhe und Radstand: 2,00 m, 1,14 m und 2,65. Wieder exakt und somit jeweils auf den Millimeter genau.
Lotuswear Technologie im Inneren
Das Innenleben steht wiederum ganz im Fokus der Lotuswear Technologie. Deren Grundlage stellt die Nvidia Drive Plattform sowie Robotik-Features. Heißt was? Das sich zum Beispiel die Sitze der Körperform der Passagiere anpassen. Ebenso wie das eckige Steer by Wire-Lenkrad den Händen des Fahrers. Davon ab reagiert die Lotuswear Technologie in Echtzeit auf die Fahrsituation. Etwa, indem das Lenkrad ein nötiges Einlenken signalisiert. Oder indem Lichtimpulse zum Beschleunigen bzw. Bremsen „aufrufen“.
Das Sitzkonzept selbst ist ebenfalls alles andere typisch – und erinnert an den McLaren F1. Heißt: Der Fahrer sitzt zentral, die (maximal zwei) Beifahrer versetzt dahinter. Die Kopfstützen in Gitterstruktur stammen aus dem 3D-Drucker. Eingebaut sind in diese zudem Lautsprecher. Dazu gibt es einen Subwoofer hinter dem Fahrersitz. Auf ein Armaturenbrett verzichtet der Lotus Theory 1 ebenso wie auf die derzeit trendigen XXL-Bildschirme. Stattdessen erhält der Fahrer Infos auf einen fast schon winzigen Screen oder via Projektion.
Lotus Theory 1: fünf Fahrmodi
Wobei hier einmal mehr die Lotuswear Technologie übernimmt. Denn ein „Technologieband“ in Form eines langgezogenen OLED-Screens – innen wie außen – kommuniziert sehr wohl mit dem Fahrer. Sowie der Außenwelt, sprich: anderen Verkehrsteilnehmern. Das Band zeigt zum Beispiel den Fahrerstatus oder ob Personen in der Nähe sind. Dank vier LIDAR, sechs (HD)Kameras und diversen Sensoren kann die Studie sogar autonom nach Level 4 fahren.
Zum Fahren stehen übrigens fünf Modi parat: Range, Tour, Sport, Track und Individual. Den Kontakt zur Straße versprechen 20-Zöller vorn bzw. sogar 21-Zöller hinten. Auf diesen rotieren speziell von Pirelli entwickelte Gummis vom Typ P-Zero Elect in 265/35 R20 respektive 325/30 R21. Vorn wie hinten setzt Lotus auf Doppel-Querlenker, die mit aktiven Dämpfern gepaart sind. Bei der Bremsanlage mit 6-Kolben-Sätteln und 390er Carbon-Keramik-Scheiben vertrauen die Briten auf AP Racing.
Studie zu 85 Prozent serienreif?
Dass die Dreisitzer-Studie so in Serie geht, ist natürlich fraglich. Aber: Laut Lotus-Design-Vize Ben Payne sind 85 Prozent der Technik reif für die Straße. Das Verbrenner-Aus ist bei der Briten-Marke ebenfalls fix. Ebenso wie ein Nachfolger des Emira für 2026/2027. Eben diesen entwickelt die heutige Geely-Tochter längst unter dem Code Type 135. Ein erster Ausblick liefert eben der Lotus Theory 1. In Serie dürfte der Renner nach alter Lotus-Tradition allerdings einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben E bekommen.
Bilder: Lotus Cars
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