Chiptuning, das Wort ist wohl keinem Autofahrer unbekannt. Doch was steckt hinter der Idee, was genau ist Chiptuning? Diese Frage und noch einige mehr soll dieser Ratgeber eben zum Thema erklären!
Zuerst einmal sollten wir den Begriff Chiptuning erläutern. In modernen Autos ist mittlerweile sehr viel Technik verbaut, beispielsweise überwacht ein spezielles Steuergerät den Motor. Im Grunde ist dieses Steuergerät nichts anderes als eine Art Mini-Computer oder eben Chip, der gewisse Signale des Motors interpretiert und daraufhin bestimmte Parameter für Zündung, Einspritzung oder Abgasregelung vorgibt. Kurzum: Das Steuergerät gewährt die optimale Funktion des Motors.
Chiptuning: Neues Steuergerät, mehr Leistung
Parallel gibt das Steuergerät auch die Leistung des Motors vor. Manche Motoren einer Baureihe (mit gleichem Hubraum) sind sogar komplett identisch und leisten lediglich durch den „Befehl“ des Steuergeräts 120 oder 150 PS. So kann auch ein neues Steuergerät ein paar PS mehr aus einem Motor kitzeln und genau das wird Chiptuning genannt. Ganz so unkompliziert ist das Tuning aber dann doch nicht, gibt es doch zwei Varianten von Chiptuning: via elektronischem Zusatzsteuergerät oder über das sogenannte OBD-Tuning.
Bei der erstgenannten Idee wird lediglich ein Zusatzsteuergerät eingebaut, was entweder eine Werkstatt erledigt oder der Fahrzeughalter sogar selbst vornehmen kann. Letzten Endes ist das Zusatzsteuergerät nur eine zweite Steuereinheit, die mit Motor und dem eigentlichen Steuergerät verbunden wird. Vorteil: Weder am Motor noch am Steuergerät müssen Modifizierungen vorgenommen werden, das Tuning ist innerhalb weniger Minuten erledigt und bei Bedarf ebenso schnell rückgängig zu machen.
Chiptuning mit einem Zusatzsteuergerät
In der Praxis überbrückt das Zusatzsteuergerät das Programm des originalen Steuergeräts und zwar in Echtzeit. Somit ist prompt mehr Leistung zu spüren, wobei gleichzeitig sogar der Verbrauch reduziert werden kann. Die Software des Herstellers bleibt dabei unangetastet, was vor allem für das Motorschutzprogramm gilt. Ebenso bleibt die Vmax, also die Höchstgeschwindigkeit, unverändert.
Der Einbau (oder Ausbau) eines solchen Zusatzsteuergeräts ist wie gesagt denkbar einfach und in rund 15 Minuten erledigt, außerdem ganz ohne Spezialwerkzeug möglich. Das Zusatzsteuergerät wird über ein einfaches Stecksystem fix mit Motor und Steuergerät verbunden, im Motorraum befestigt und fertig. In der Norm sind die Geräte wie etwa der RaceChip einstellbar und erlauben beispielsweise maximale Leistung oder ein Öko-Tuning zum Sprit sparen.
Software-Eingriff: Chiptuning über OBD-Tuning
Beim OBD-Tuning ist das Chiptuning schon etwas komplizierter und eine Sache für den Fachmann, denn hier erfolgt ein Eingriff in die Original-Software des Herstellers. Diese wird „kurzerhand“ über die Diagnoseschnittstelle ausgelesen, auf dem PC modifiziert und schließlich wieder in das Zusatzsteuergerät eingegeben. Manchmal wird auch der komplette (Original)Chip durch einen neuen (Tuning)Chip ersetzt, was die Sache deutlich vereinfacht, aber ebenfalls entsprechende Fachkenntnisse erfordert.
Selbstredend bietet das OBD-Tuning wieder einige Vorteile. Beispielsweise kann hier – anders als beim Einbau eines Zusatzsteuergeräts – die Vmax aufgehoben wird, womit das Auto plötzlich 250 statt „nur“ 200 km/h rennt. Außerdem ist mitunter ein deutlich größeres PS-Plus zu erzielen. Andererseits bringt OBD-Tuning einige Nachteile mit, die es zu überlegen gilt und einmal mehr den Profi erforderlich macht. So sind Motorschäden möglich, da beim OBD-Tuning die Motorschutzfunktionen umgangen werden können. Außerdem kann der Wagen aufgrund des Chiptunings diagnoseunfähig werden, womit der Reparaturaufwand und somit die Kosten steigen. Zuletzt ist OBD-Tuning allein vom Tuner einstellbar, womit zur Neujustierung jeweils ein Besuch in der Werkstatt nötig ist.
Chiptuning ist übrigens für jedes Modell möglich, egal ob Mercedes (Bild), Ford, Opel oder Peugeot. Speziell in Deutschland sind natürlich einige gesetzliche Vorgaben zu beachten.
Bild: Daimler
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